Hauptversammlungs-Showdown in München – serviert SKW-Großaktionär Marx den Aufsichtsrat ab?

Hauptversammlungs-Showdown in München – serviert SKW-Großaktionär Marx den Aufsichtsrat ab?

Das Ringen um die SKW AG steuert einem neuen Höhepunkt zu. Dem streitlustigen Großaktionär Olaf Marx gelang die Einberufung einer Hauptversammlung. Kommt es dort zur Abrechnung?

Immer wieder wundere ich mich, wie Aktionäre sich wie Schafe ihrem Schicksal ergeben und offensichtliche Missstände im Unternehmen, an dem sie beteiligt sind, hinnehmen. Und wenn ich dann versuche, diese lahmen Geister in einen angemessenen Erregungszustand zu versetzen, fühlen die sich auch noch gestört. So ist das in der → Mologen AG oder bei → RIB SE.

Einer, den man nicht aufrütteln muss, heißt Olaf Marx. Der promovierte Wirtschaftsingenieur aus München ist der Alptraum der SKW-Machthaber. Wenn er nicht gerade mit seinem Erzfeind Kay Michel im Clinch liegt, dann beteiligt sich Marx an Unternehmen oder berät Firmen der Automobilbranche. Früher war er bei Roland Berger.

Neulich verschickte Marx eine Pressemitteilung, die ich dreimal lesen musste, bis ich sie einigermaßen verstand. Ich glaube, Marx braucht einen Presseberater. Hier die Überschrift der Meldung:

MCGM und bedeutende Aktionäre der SKW Metallurgie erzwingen Hauptversammlung, um Ex-Bundesminister Peter Ramsauer und weitere Aufsichtsräte abzuwählen, damit Enteignung durch Hedgefonds gestoppt wird. Hier geht’s zur → ganzen Meldung.

Es folgt ein gewundener Schriftsatz. Dessen Kernbotschaft lautet: Diesen Halunken reiße ich den Arsch auf.

Gemeint sind SKW-Chef Kay Michel und die SKW-Aufsichtsräte Peter Ramsauer, Volker Stegmann, Titus Weinheimer und Alexander Kirsch.

Sie sollen sich zu einem Komplott gegen Marx und alle anderen Aktionäre verschworen haben, um SKW bzw. die gut laufenden Beteiligungen der insolventen Holding dem US-Hedgefonds Speyside Equity in die Hände zu spielen. Hier habe ich das Szenario aufgeschrieben:

Seid auf der Hut vor Speyside Equity! Die Firmenräuber um Oliver Maier räumen SKW leer

Neben Michel scheint sich Marx vor allem auf Ex-Minister und CSU-Spezl Peter Ramsauer eingeschossen zu haben. In dessen Wahlkreis war früher der SKW-Firmensitz zu Hause, bis er nach München verlegt wurde. Ich hielt Ramsauer immer für harmlos. Aber wer weiß…?

Wenn man sich die Stimmrechtsmitteilungen von Marx ansieht, merkt man, dass es um eine ganze Menge Geld geht. Falls das Manöver der SKW-Clique gelingt, dürfte Marx einen Millionenbetrag verlieren.

Hat Marx eine Chance?

Das ist eine interessante Frage, die wahrscheinlich nicht mal erfahrene Juristen beantworten können.

Die → SKW-HV am 18. Mai in München verspricht jedenfalls ein turbulentes Schauspiel zu werden, das ich mir nicht entgehen lassen will.

Derzeit sammelt Marx Verbündete unter den Aktionärs-Schafen ein, um auf der HV seinen Widersachern einen vor den Latz zu knallen. Mal sehen, ob ihm das gelingt.

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